In der Sozialleistungsfalle

Panzerkacker

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Die Welt berichtet: "Denn in zahlreichen Fällen lohnt es sich für die Hartz-IV-Empfänger überhaupt nicht, sich um eine Arbeit zu bemühen, weil die Transfers höher sind als manche Löhne für einfache Tätigkeiten. Die fatale Anreizwirkung führt dazu, dass vor allem einkommensarme Familien häufig dauerhaft in der Sozialleistungsfalle gefangen sind."

https://www.welt.de/print/welt_kompakt/debatte/article174725586/Leitartikel-Nicht-nur-mit-Geld-abspeisen.html

Woran liegt es, dass keine Perspektiven geboten werden? Als Alleinerziehender habe ich so gut wie keine Chance aus dieser Misere herauszukommen! ich fühle mich von der Sozialleistungsfalle gefangen. Nach außen hin wirke ich faul, weil ich nicht Vollzeit arbeite, aber ich habe keine Chance.
Mit meinem Freund zusammenziehen lohnt sich anscheinend auch nicht: "Zumal auch die Zahl der Paarfamilien, die als Aufstocker von Hartz IV leben, trotz Einführung des gesetzlichen Mindestlohns nahezu gleich geblieben ist."

Macht der Staat das extra, um uns an ihn zu binden?
 

SesamRatte

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Das verstehe ich nicht ganz. Meinst du damit dir wird der Satz gekürzt wenn du mit deinem Partner zusammenziehst? Ist das so?
 

HajoAbzock

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Es wäre in der Tat interessant zu erfahren, welche Sozialleistungen du genau meinst.
Meines Wissens nach ist die Perspektive eigentlich ganz gut: Alleinerziehende haben einen erhöhten Freibetrag von 1908 Euro, die nicht versteuert werden müssen. Dafür musst du natürlich in Steuerklasse I sein.
Dann Kindergeld, Entlastungsbeitrag... eigentlich gibt es doch viele Möglichkeiten. Auch mit ohne Hartz IV.
Wenn du mit deinem Partner zusammenziehst, bist du natürlich nicht mehr Alleinerziehende mit Kind. Dann sollte man wegen des Ehegattensplittings vielleicht sogar eine Ehe in Betracht ziehen. Obwohl ich kein Freund von Heirat aus Steuergründen bin.

Ein Tipp von mir ist: Oma und Opa auf das Kind aufpassen lassen, wenn du arbeiten gehst (gingest). Die kannst du nämlich absetzen: "Auch der Fiskus honoriert diese Hilfe gern, vor allem, wenn symbolisch ein paar Euro an Oma und Opa zur Kinderbetreuung fließen, wenn diese auf den Nachwuchs aufpassen. Denn der Fiskus erkennt zwei Drittel der Ausgaben für Kinderbetreuung als Sonderausgaben an. Allerdings sollte dabei beachtet werden, dass auch diese Zahlung nachgewiesen werden muss. Also besser nicht in bar überreichen, lieber einen Betreuungsvertrag vorlegen." (Quelle: https://www.steuerberaterscout.de/Magazin-So-hilft-der-Fiskus-jungen-Familien-1409 )

Damit gibt es doch einige Dinge, die man in Anspruch nehmen könnte, ohne auf Hartz IV angewisen zu sein.

LG
 
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