Vielen Dank für die zahlreichen Informationen, die in eurem Forum stehen. Die Befolgung dieses Postings scheint mir eigentlich der Schlüssel zu sein:
http://www.echte-abzocke.de/17670-post527.html
Kurz [hoffentlich =)] noch einmal meine Geschichte: nein - sie ist NICHT kurz =)
Ich wurde - wie viele hier wahrscheinlich - von einem jungen Mann auf der Straße angesprochen, ob ich nicht den Zustellerservice für Berufs- Wiedereinsteiger probieren wöllte. Es ist in den ersten 8 Wochen absolut kostenlos und natürlich problemlos stornierbar. Dass ich die Kontodaten angeben musste, fand ich ja ohnehin schon sehr seltsam - ich hab dem Kerl aber einfach mal geglaubt; er hat mir unter anderem seinen Ausweis gezeigt. Hab mir so gedacht - wenn es Betrug is, dann isser echt naiv...
Naja... weil ich die ganze Geschichte aber doch recht seltsam fand, hab ich gleich am nächsten Tag mal nach der Widerrufsadresse gegoogelt - und hab feststellen dürfen, dass es sich doch um eine Betrügerfirma [wie ja eigentlich auch zu erwarten ._.] handelte. Das erste, was ich an dem Tag gemacht hab, ist nach dem Typ bei Facebook zu schauen - und weil er einen seltenen Nachnamen hatte, habe ich ihn auch sofort gefunden. Er hatte mir erzählt, dass er pro Unterschrit 20,00 EUR bekommt. Also hab ich ihm einfach 30,00 EUR geboten, wenn er mir den Zettel zurückgibt. Natürlich hat er nicht geantwortet - aber ich denke zumindestens, dass ich ihn damit ein wenig erschrocken habe.
Schön und gut, dachte ich mir, also musst du jetzt handeln. Gleich am Abend habe ich das Widerrufsschreiben nach der o.g. Vorlage verfasst, auf Arbeit ausgedruckt und per Post mit Einschreiben und Rückschein versandt. Gleichzeitig hatte ich ne Mail an die PVZ geschrieben. Die Mail kam zunächst zurück und ich dachte mir schon **** - aber dann hatte ich festgestellt, dass es *.de und nicht *.com ist.
Am nächsten Tag rief mich dann jemand von denen an und wollte mit mir die Adressdaten abgleichen - worauf ich ihr sofort entgegnete, dass ich bereits widerrufen habe. Sie blieb freundlich und fragte mich noch einmal, ob ich denn auch meine Adresse angegeben habe - worauf ich entgegnete, dass es ja selbstverständlich ist, einen Absender zu vermerken. Zur Sicherheit leitete ich diese Daten jedoch noch einmal an die PVZ weiter - weil ich hier nur meinen Vor- und Nachnamen erwähnt hatte.
Daraufhin folgte eine Antwort von der PVZ, dass sie meine Mail erhalten haben (offenbar die zweite) - jedoch noch keine Daten von mir vorliegen hätten // meine Datensätze unvollständig oder falsch wären // meine Kundennummer ungültig wäre. Ich hatte als Kundennummer die Bestellnummer vom Zettel (
http://farm5.static.flickr.com/4075/4814527195_31df8716da_z.jpg ) angegeben - andere Daten hatte ich bisher noch nicht.
Also antwortete ich, dass ich bisher noch keine Kundennumer habe, weil ich bisher noch nichts Schriftliches abgesehen von dem Zettel und den E-Mails von der PVZ in der Hand halte. Außerdem habe ich verdeutlicht, dass ich es für eine Frechheit halte, mir einen Widerruf praktisch erst dann zu ermöglichen, wenn mir der Zettel/ die Kundennummer vorliegt - und damit die Widerrufsfrist vorbei ist.
Die PVZ antwortete schlicht und einfach damit, dass sie keine Daten vorliegen hätte.
Daraufhin betonte ich, dass ich sämtliche Korrespondenzen digital archiviert - und den Rückschein (was inzwischen auch der Fall war) zurückerhalten hätte - jedoch bisher noch keine Stornierung: weder von der MVS noch von der PVZ.
Darauf reagierte die PVZ folgendermaßen: "Die Daten liegen uns erst dann vor, wenn der Vertragspartner [in meinem Fall die MVS] uns diese weitergegeben hat - dies passiert in der Regel aber erst nach der Widerrufsfrist. Bitte wenden Sie sich an Ihren Vertragspartner."
Also habe ich mir gedacht - ok. Ich habe den Rückschein zurück - und hier kam bisher noch nix.
Jedoch hatte ich dann - nach Ablauf der Widerrufsfrist - und einen Tag später datiert als meine E-Mail an die PVZ [das muss man sich mal vorstellen] - ein Begrüßungsschreiben von der MVS - welche die Betreuung an die PVZ weitergereicht hätte.
Weil ich in dem Moment jedoch echt sauer [und zugegebenermaßen nicht hundertprozentig nüchtern] war, hatte ich mich entschlossen, erstmal ne Nacht drüber zu schlafen. Am nächsten Sonntag hatte ich mir dann überlegt, dass ich mich lieber an die Verbraucherzentrale wende.
Gedacht, getan - ich vereinbarte also am Montag einen Termin für Mittwoch (gestern) - und musste dafür sogar Frühschicht einlegen. Was man nicht alles tut ._. Beim Gespräch mit der Verbraucherzentrale wurde mir jedoch bestätigt, dass ich alles absolut richtig gemacht habe. Ich habe fristgerecht widerrufen und die erteilte Berechtigung zum Bankeinzug entzogen. Damit bin ich juristisch in jeder Hinsicht abgesichert. Die fetten Hinweise sollten für alle Betroffenen nützlich sein.
Was auch immer die PVZ oder MVS jetzt schreibt, ich muss auf NICHTS reagieren - außer sie schicken tatsächlich einen MAHNBESCHEID - hier müsste fristgerecht widersprochen werden. Die gelieferte Ware gilt als UNBESTELLTE Ware, das heißt auch ein Zurückschicken ist absolut nicht notwendig.
Mit den neu gewonnen Informationen und dem Hinweis, dass ich gestern bei der Verbraucherzentrale war, habe ich heute morgen noch schnell eine E-Mail verfasst, dass es eigentlich keinen Sinn hat, mir irgendetwas zuzusenden - und ich nur noch einmal wiederholen kann, dass ich in keinster Weise an den Probeabos interessiert bin. Weiterhin werde ich Bankeinzüge zurückbuchen und bei Mahnungen oder ähnlichem gerichtliche Konsequenzen einleiten. Weiterhin habe ich meine (durch das Anschreiben hinzugewonnene) Kundennummer mit in der E-Mail erwähnt.
Daraufhin kam die lang ersehnte Bestätigung, dass mein Abo storniert ist - die eventuell schon zukommenden Zeitschriften als Geschenk betrachtet werden, und alle bisherigen / zukünftigen Mahnungen als gegenstandslos betrachtet werden sollen. Was will ich mehr?
Zusätzlich wurden die Vorgänge übrigens noch dadurch erschwert, dass die PVZ darauf bestand, möglichst sämtliche Korrespondenzen in der E-Mail anzuhängen - und selber NIE eine E-Mail zitiert hat. Ein undurchsichtiges Hin- und Herkopieren war stetig die Folge. Weiterhin schreibt die PVZ in einer unglaublich kleinen Schriftgröße, welche man auf normalen Einstellungen nur schlecht wahrnehmen kann.
Gesamtaufwand: 4,40 € für Einschreiben mit Rückschein (normales Einschreiben hätte laut Verbraucherzentrale eigentlich gereicht); 15,00 € für die Beratung bei der Verbraucherzentrale - war übrigens ein echt interessantes Gespräch.
4,00 € Fahrkarte Innenstadt ;-)
Ca. 8 - 16 Stunden intensive Beschäftigung - Recherche, Verfassen der E-Mails, Fahrtwege, Schreiben dieses Beitrages.
Noch ein wichtiger Hinweis: die Korrespondenzen sollten trozdem 3 Jahre [also bis 12/2014] aufgehoben werden! Wenn die doch noch einmal auf die Idee kommen, dass man ja etwas unterschrieben hätte, hat man alles in der Hand.
Alles in allem hat mir das wohl eher genützt als geschadet - lieber so eine Erfahrung machen und glimpflich davonkommen als wirklich bedeutende Verträge abzuschließen, aus denen man eewig nicht rauskommt - ohne sich wehren zu können.
Wie gesagt: am meisten hat mir der o. g. Beitrag zum Thema geholfen. Vielen Dank hierfür! Wenn mal wieder was ist, werde ich mich als erstes hier umsehen. Entschuldigung, wenn ich hier einige Dinge doppelt erwähnt habe. Falsche Angaben bitte ich zu tolerieren und korrigieren - ich habe den Beitrag nach meinem besten Gewissen geschrieben.
PS: Heute heißt in meinem Falle der 27.10.2011 - ich habe ne Weile für den Beitrag gebraucht ;-)