Die Maschen unseriöser "Call-Center" werden immer dreister: Von Computern unterstützt werden täglich Tausende von Bundesbürgern angerufen und betrogen. Mal gaukelt man den Opfern vor, sie hätten einen hohen Geldgewinn gemacht und müssten im Voraus "Notarkosten überweisen, um den Gewinn zu erhalten", mal geht es um teure, angebliche Verträge für die Teilnahme an Gewinnspielen oder um Zeitschriften-Abonnements mit hohen Kosten. Doch all das sind leere Versprechungen. Den Mitarbeitern der Call-Center geht es einzig und allein darum, die Kontonummern ihrer meist älteren Opfer zu erfahren, um so ungerechtfertigt abzukassieren. Der Schaden: ein paar hundert bis hin zu einigen tausend Euro - pro Anruf. "ZDFzoom" schildert Fälle von Menschen, die auf die Betrüger reingefallen sind, und geht der Frage nach, wer hinter diesen Anrufen steckt. Wo sitzen die Täter, wie arbeiten sie und vor allem: Wie kommen sie an die Daten und Rufnummern ihrer Opfer? Die "ZDFzoom"-Recherchen ergeben, dass viele der betrügerischen Call-Center nicht von Deutschland aus agieren, sondern aus anderen europäischen oder außereuropäischen Ländern - um so eine Verfolgung zu erschweren und einer Bestrafung zu entgehen. "ZDFzoom" begibt sich auf Spurensuche vor Ort, trifft einen der so genannten "Call-Center-Agenten", der gegen Provision angerufen und abgezockt hat. Mit seiner Hilfe gelingt es, einen "Lockvogel" in verschiedene Call-Center einzuschmuggeln. Er gibt sich als Bewerber für einen der Jobs aus und dreht mit versteckter Kamera. Darüber hinaus kommen andere Insider, Strafverfolger und Verbraucherschützer zu Wort. "ZDFzoom" geht der Frage nach, warum die Abzocker hierzulande so unbehelligt ihr Unwesen treiben können und welche Rolle dabei die Politik spielt.
Mittwoch, 12.09.2012, um 22:45 Uhr (ZDF)