Vodafone-Abzocke bei Umzug- Und wie man sich wehrt!

Schuft

New member
Vodafone-Abzocke- Und wie man sich wehrt!

Hallo zusammen, ich habe mich bereits öfters über die Dreistigkeit von Telekommunikationsgesellschaften geärgert, mit der sie den Normalbürger über den Tisch ziehen- und mich zum wiederholten Male erfolgreich gewehrt, hoffe ich zumindest.

Was hier steht, sollte allerdings nur für ziemlich hartgesottene Bürger nachgeahmt werden, denn wenn Ihr das nicht bis zum Schluss durchzieht, dann kostet Euch das nur viel Geld und eine Garantie kann ich Euch auch nicht geben, aber ich sehe zumindest in dem Fall, dass Ihr umzieht, recht gute Chancen, dass Ihr Euren alten Vertrag kündigen könnt:

Zu meiner Situation:
Ich hatte einen Vertrag, der bereits 2 Jahre lief und stillschweigend im dritten Jahr war. Die normale Kündigung hätte ich zum Dez. 2012 erwirken können, aber ein Umzug im Dez 2011 veranlasste mich, bei Vodafone einen Umzugsservice für meine neue Adresse zu beantragen.

Vodafone freute sich, schrieb mir jedoch, dass meine alte Bandbreite (6000 Kbit) an der neuen Adresse nicht zur Verfügung stehe. Man könne mir nur 2000 anbieten. Dazu sollte ich einer Mindestlaufzeit von 24 Monaten zustimmen und unterschrieben.

Dies habe ich nach einigem Nachdenken abgelehnt, da ich bei einem anderen Anbieter die 6000 KBit´s erhalten könnte. Ich kündigte deshalb Mitte Dezember zum 31.12.2011 den Vertrag, nachdem ich mit der Hotline gesprochen hatte und mir ein unvorsichtiger Mitarbeiter von einem Sonderkündigungsrecht gesprochen hatte.

Mitte Januar fragte ich noch einmal bei der Hotline an, ob meine Kündigung durch sei. – Wie zu erwarten war: Natürlich nicht, mein Vertrag laufe noch bis Dez 2012. Ein Sonderkündigungsrecht wurde mir abgesprochen, der andere Mitarbeiter sei falsch informiert gewesen. Ich würde weiterhin noch Rechnungen bekommen, trotz eingegangener Kündigung, wahrscheinlich würde man mir eine Kündigungsabfindung anbieten, so um die 150EUR, dann könnte ich auch früher aus dem Vertrag, genaueres könnte man mir nicht sagen.

Mein energischer Widerspruch wurde mit den Worten „Ich kann Ihnen leider nicht helfen“ abgewürgt, worauf ich als erstes meine Einzugsermächtigung bei Vodafone in Schriftform widerrief.
Es meldete ich in Briefform Frau Sabine Wagner, das Pseudonym für irgendwelche Sachbearbeiter, die offenbar eine gewisse Lesekompetenz besitzen, denn immerhin nahm man zu meinem Widerruf der Einzugsermächtigung Stellung: Eine „Umstellung der Rechnungserstellung sei derzeit nicht möglich“, lediglich gegen Gebühren, die ich den AGB entnehmen sollte, würde man von dem Einzugsverfahren absehen.

Abermals ein aufmüpfiger Brief von mir, in der ich besten Gewissens äußerte, dass ein Widerruf der Einzugsermächtigung immer möglich ist und das ich mein Vertragsverhältnis als gekündigt ansehen würde. Ich sehe es als Unverschämtheit an, dass man noch nicht einmal den Eingang meiner Kündigung bestätigt hätte.

Die Antwort war auf meinem nächsten Kontoauszug: Vodafone buchte trotzig weiter den Monatsbeitrag ab (Ende Jan 2012), ich ließ zurückbuchen und überwies anteilig den Restbetrag bis 31.12.2011, erläuterte meine Überweisung in einem vierten Brief.

Daraufhin bekam ich eine Mahnung von Vodafone, natürlich bereits mit Mahngebühren, ich rief wieder die dusselige Hotline an, merkte mir diesmal den Namen der blöden Tippse und zankte mich mit am Telefon mit ihr, bis sie entnervt auflegte.

Anfang März kam endlich die Bestätigung der Kündigung, ich sollte bis April 2012 noch Rechnungen zahlen, solange dürfte ich noch mit meiner alten Nummer telefonieren.

Ich schrieb zurück, dass ich bereits mitgeteilt hätte, dass das Vertragsverhältnis seit dem 31.12.2011 gekündigt sei und dass man mich endlich in Ruhe lassen solle.

Im April kam dann der Brief des Inkassounternehmens, mit der Drohung des Schufaeintrags, wenn ich nicht zahlen oder widersprechen würde. Die ursprüngliche Rechnung von ca. 40 EUR hatte sich auf mittlerweile 120EUR aufgeblasen. Ich rief an, gab die Aktennummer durch und sagte, man solle den Betrag einklagen, ich würde keine Grundlage für die Forderung sehen.
M.E. hat Vodafone meinen Vertrag nämlich gekündigt, als es mir 1.) die bislang gelieferte bandbreite nicht mehr zur Verfügung stellen konnte und 2.) den Vertrag dahingehend abändern wollte, dass meine Kündigungsfrist auf 24 Monate verlängert werden sollte.

Damit ist m. E. nämlich der alte Vertrag gekündigt worden und mir gleichzeitig ein neuer (offensichtlich schlechterer!) angeboten worden, den ich nicht annehmen muss!

Noch ein paar ruhige Worte an die Inkassomitarbeiterin, etwa, dass ich die Einzugsermächtigung nachweislich entzogen hatte und Vodafone doch noch abbuchte, dass ich dieses Verhalten als Nötigung im Sinne des StGB ansehe und dass ich eine Entschuldigung von Vodafone verlange. Der Name der Tipse und das genaue Datum des Telfongespräches sowie eine Schilderung dass diese einfach Auflegte, machten offenbar Eindruck.
Die Inkassomitarbeiterin forderte dann noch eine Verschriftlichung des Vorganges und seitdem ich das Fax dazu abgeschickt habe, habe ich nichts mehr gehört. Ich gehe davon aus, dass Vodafone den Fall ad Acta gelegt hat.

Zusammenfassung:

Wenn Ihr umzieht, dann habt Ihr grundsätzlich kein Kündigungsrecht!
Vodafone wird Euch aber mindestens versuchen, die Kündigungsfrist auf 24 Monate hochzudrücken, das bedeutet, Ihr könnt Euch auf den Standpunkt stellen, dass dies eine Kündigung des alten Vertrages von Seiten Vodafones ist (bei gleichzeitigem Angebot einer neuen Vertrages). Wenn Vodafone Euch zusätzlich noch nicht einmal die alte Bandbreite anbieten kann, dann seit Ihr ziemlich auf der sicheren Seite, wobei ich betonen möchte, dass ich keine juristische Ausbildung habe!
Vor Gericht seid Ihr in Gottes Hand, aber Vodafone weiß dies auch und will wohl nicht, dass auch nur ein einziger Richter meine Sichtweise bestätigt, weshalb das Risiko, verklagt zu werden, wohl gering ist.

Achtet aber darauf, dass Ihr die Formalia einhaltet, also JEDE Rechnung mit einer Antwort verseht, und dabei argumentativ Euren Standpunkt verteidigt. Die Mitarbeiter von Vodafone dürfen offenbar keine Argumente vorbringen, die haben nur vorgedruckte Formulare, das ist Eurer Vorteil!


Also, viel Glück bei der Kündigung, und rechnet mit 5-8 Briefen, die Ihr schreiben müsst, um die Kündigung durchzudrücken!:unsure:

Gruß

Schuft
 

De kleine Eisbeer

Super-Moderator
Wenn Ihr umzieht, dann habt Ihr grundsätzlich kein Kündigungsrecht!
Vodafone wird Euch aber mindestens versuchen, die Kündigungsfrist auf 24 Monate hochzudrücken, das bedeutet, Ihr könnt Euch auf den Standpunkt stellen, dass dies eine Kündigung des alten Vertrages von Seiten Vodafones ist (bei gleichzeitigem Angebot einer neuen Vertrages).
Das ist Schnee von Gestern.Seit dem 10.05. 2012 gilt das neue TKG und da hat es einige änderungen gegeben.
Z.B.
Umzug des Kunden
Telefon- und Internetanbieter werden die vertraglichen Leistungen am neuen Wohnort des Kunden weiterführen, ohne die Vertragslaufzeit automatisch zu verlängern. Falls die Services am neuen Wohnort nicht möglich sind, kann der Kunde mit einer Frist von drei Monaten kündigen.
Quelle&mehr: deutsche-handwerks-zeitung.de
 

Sheytan1971

New member
Hallo Schuft,
habe mir dein Problem mit Vodafone durchgelsesen, als erstes fiel mir auf das dir Vodafone eine Bandbreite von 2000 zur Verfügung stellen kann und ein anderer Anbieter 6000, dies kann schon mal garnicht möglich sein, da auch Vodafone die Leitungen (letzte Meile) von der Telekom nutzt, das bedeutet vom Verteilerkasten zu Dir ins Haus. Die Leitung ist also genau die selbe.

Also ist das schon mal entweder von Vodafone oder vom anderen Anbieter eine Falschaussage.

Würde dir mal raten einen Speedcheck zu machen ob du denn die 6000 überhaupt bekommst.

Das andere mit dem Umzug und Kündigunsrecht wurde in den vorherigen Mitteilungen ja schon erläutert.
 
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