aaalso ... nun will ich mich doch auch mal zu Wort melden ... ich habe letztens eine Doku zu diesem Thema gesehen, von dessen Betreibern ich eigentlich bisher (zumindest was die Objektivität und Seriösität der Beiträge anbetrifft) noch nie enttäuscht wurde -> Quarks und Co
hier erst einmal der Link zu dem Thema, gibts auch als Podcast und könnt Ihr Euch immer noch anschauen:
Quarks und Co - die Schweinegrippe,wie gefährlich ist sie wirklich
Um erst einmal seriös zu beginnen hat ein Mädchen, welches sich im Urlaub die Schweinegrippe zugezogen hat, ihren "Krankheitsverlauf" auf Video aufgezeichnet ... das ganze verlief wie eine normale Grippe, sie durfte eben nur mit niemanden in Kontakt treten, war nur in ihrem Zimmer und die Eltern haben halt alles sauber und versuchsweise (haushaltstechnisch) steril gehalten. Resultat: bei ihr verlief die Schweinegrippe wie eine normale bis schwache Grippe (anfangs Halsweh, Husten, Schnupfen, Fieber ... mehr nicht). Nach einer Woche war das ganze ausgestanden und Schluss war. Sie konnte wieder in die Schule gehen.
Im weiteren Teil hat Ranga Yogeshwar versucht, mittels eines Interviews mit Prof. Alexander Kekulé die Fragen der "Bevölkerung" zu beantworten. Mitunter eben auch die Frage, wie gefährlich die Grippe denn nun wirklich sei und ob der Aufwand, der betrieben wurde, nicht ungerechtfertigt sei ...
Ergebnis (laut Aussage des Arztes) ist, daß die Grippe weitaus ungefährlicher ist als anfänglich vermutet wurde ... Der Unterschied zwischen der Schweinegrippe und der damaligen Vogelgrippe ist der Erreger. Bei der Vogelgrippe war es H5N1 und bei der Schweinegrippe H1N1. Bei der Vogelgrippe sind etwa 50% der Infizierten Menschen gestorben, jedoch konnte dieses Virus nicht von Mensch zu Mensch übertragen werden. Beim derzeitigen Schweinegrippevirus sind es "nur" 0,7%, allerdings kann dieses von Mensch zu Mensch übertragen werden. Man hatte nun anfänglich Angst, daß die Zahlen weitaus höher liegen und daher hat man wohl vor der Pandemie der SChweinegrippe solche Angst gehabt.
Weiterhin wurde erzählt, wie denn der Wirkstoff in diesem Pamiflu wirkt. Laut Professor Kekulé (und einer gut dargestellten Animation) wurde erklärt, wie denn die normalke Grippe entsteht und wie man sich davor schützen kann. Der Virus kann sich selbst nicht reproduzieren und dringt daher in Zellen des Körpers ein, hinterlässt dort sein Erbgut und die Zelle prodiziert nun neue Viren. Diese verlassen die Zelle und greifen die nächsten an. Der Wirkstoff von Pamiflu setzt sich nun an die infizierten Zellen und verhindert ein Austreten der neu produzierten Viren. Pamiflu ist also kein Mittel gegen die Grippe sondern lindert nur deren Verlauf.
Des weiteren wurde erzählt, wie man eigentlich auf ein funktionierendes Gegenmittel kommt. Die normalen Grippeviren ändern sich von Zeit zu Zeit geringfügig. Dennoch ist der Virus dem Immunsystem bekannt. Daher hat man vor Jahren einmal einen normalen Wirkstoff gegen die Grippe entwickelt und dieser wird nun (von Jahr zu Jahr) geringfügig verändert und den Leuten dann als Impfstoff zur Verfügung gestellt. Das geht relativ schnell und braucht nicht getestet zu werden. Ausserdem ist dieser Impfstoff nur ein "Erinnermich" für das Immunsystem. Bei dem derzeitigem Schweinegrippevirus war es nun nicht so einfach, weil es nicht eine normale Grippe ist, sondern soweit verändert wurde, daß dieses "Standardmittelchen" dagegen wirken kann. Somit musste ein neuer her. Auch diesen haben sie mit einem "Basis-Impfstoff" hergestellt, welches einen "Verstärker" (die Keule für das Immunsystem als Waffe gegen die Viren) beinhaltet und eine abgeschwächte Form des Virus selbst. Dieser Basis-Impfstoff muss nun, um für die Schweinegrippe zu funktionieren, mit eben jenen Viren versetzt werden (oder mit einem diesem Virus sehr ähnlichen). Leider wollte kein Pharmakologischer Konzern so viele von den Schweinegrippeviren produzieren, denn das ist ja auch gefährlich *gg*.
Der Aufwand, der bisher betrieben wurde und noch betrieben wird dient derzeit wohl nur als eine Art Übung. Das Virus hat keine so hohe Sterblichkeitsrate wie erwartet (ist also nur das kleine Hündchen Toto was aus dem Wald kam, an dessen Stelle man ein riesiges Monster erwartet hatte), daher ist die Grippe eigentlich lange nicht so gefährlich wie vermutet. Wäre es hingegen gefährlicher geworden, hätten sie handeln müssen. Um nun nicht im Nachhinein als "warum habt ihr nichts getan - Loser" dazustehen, haben sie eben dieses Aufheben darum gemacht. Jedoch weist Prof. Kekulé auch deutlich darauf hin, daß die Panikmache von Fettgedruckten Titelseiten der Bild und Co. überhaupt nicht wahr sei und keine eigentliche Gefahr bestünde.
Aber am besten ist, ihr schaut Euch die Doku mal selbst an ... fand ich sehr informativ, und natürlich um Welten besser als ich das hier wiedergeben kann.
Gruß Maddin