„Für einen großen Teil der Hartz-IV-Kinder ist der Misserfolg mit ihrer Geburt bereits besiegelt: Sie erben 1. gemäß den Mendelschen Gesetzen die intellektuelle Ausstattung ihrer Eltern und werden 2. durch deren Bildungsferne und generelle Grunddisposition benachteiligt.“ Ist Intelligenz vererbbar? Einer neuesten Forschungsübersicht in der Fachzeitschrift „Nature Review“: Neuroscience (Band 11, 2010) zufolge, schwankt der genetische Anteil an Intelligenz je nach Alter zwischen 30 und 80%. „Unter Experten ist unumstritten, dass Intelligenz zu 50% vererbt ist, zu 50% aber vom sozialen Umfeld bestimmt wird“, sagte Prof. Jens Asendorpf, Psychologe an der Humboldt Universität, der B.Z.. Es herrsche also ein Gleichgewicht zwischen genetischem Einfluss und äußeren Faktoren wie Erziehung, Armut, Bildung. Erhebungen in den USA, die verschiedenen Ethnien unterschiedliche Intelligenz bescheinigen, werden infrage gestellt, weil sie diese Faktoren nicht berücksichtigen. Auch die Grundschulstudie der Uni Hannover von 2004, bei der türkische Kinder in Intelligenztests schlechter abschnitten als deutsche, wollen die Autoren nicht als Beleg für die Vererbbarkeit von geistigen Fähigkeiten verstanden wissen.